Ernährung

Einigkeit besteht darin, dass die Mahlzeiten eine hohe (soziale) Bedeutung haben, dem Tag Struktur geben und in erster Linie Genuss und Freude bringen sollten. 

So gut es möglich ist, sollte sich jeder ältere Mensch Zeit nehmen, um sich mit dem Essen und Trinken zu beschäftigen, es zu genießen und auf eine gesundheitsfördernde Speisenauswahl zu achten. Zu jeder Zeit nimmt eine ausgewogene Ernährung positiven Einfluss auf die Gesundheit sowohl bei der Zubereitung der Mahlzeiten in Eigenverantwortung, als auch bei den Angeboten der Gemeinschaftsverpflegung, wozu „Essen auf Rädern“ oder die Vollverpflegung in der stationären Senioreneinrichtung zählen.
Eine ausgewogene Ernährung trägt in jedem Alter und so auch bei älteren Menschen zur Erhaltung der Gesundheit und Leitungsfähigkeit bei. Jeder hat es ein Stück weit in der Hand seine Beweglichkeit zu erhalten und dem Muskelabbau mit angemessener Bewegung entgegen zu wirken und damit seinen Bedarf an Energie zu erhöhen, was eine ausreichende Aufnahme an Nährstoffen erleichtert.

Vielseitig essen:
Abwechslungsreiche und gesunde Ernährung bedeutet, reichlich Gemüse und Obst zu essen in Kombination mit Vollkorngetreide, Reis, Kartoffel oder Milchprodukten. Als Faustregel für Gemüse und Obst gilt: fünf Portionen am Tag, gelegentlich auch als Saft. Aber auch Nüsse, Saaten oder Hülsenfrüchte können dazugehören. Bevorzugen Sie saisonale Produkte. Auch Eier, Fleisch und Fisch sind, in Maßen genossen, Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung. Bevorzugen Sie darüber hinaus pflanzliche Öle und Fette, wie Raps- oder Olivenöl. Vollkornprodukte sind wichtig für die Ernährung, weil sie Ballaststoffe liefern.

Ausreichend trinken:
Empfehlenswert sind rund 1,5 Liter Flüssigkeit jeden Tag. Bevorzugen Sie energiefreie Getränke, wie Wasser oder ungesüßte Tees und energiearme Getränke, wie stark verdünnte Saftschorlen. Softdrinks und alkoholische Getränke sollten hingegen nur gelegentlich und in Maßen genossen werden.

Der menschliche Körper besteht zu mehr als der Hälfte aus Wasser, das er hauptsächlich aus Getränken erhält. Innerhalb des Körpers erfüllt es lebensnotwendige Funktionen. Wasser ist Bestandteil aller Zellen und Körperflüssigkeiten, wirkt u. a. als Transport- und Lösungsmittel, ist Reaktionspartner bei biochemischen Prozessen, ist notwendig für die Regulation der Körpertemperatur sowie für die Quellung des Speisebreies im Darm. Ständig wird über einige Organe Flüssigkeit ausgeschieden, die dem Körper wieder zugeführt werden muss. Geschieht das nicht in ausreichender Form, verspürt man Durst.

Die ersten Symptome einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme sind:

  • trockene Haut und Schleimhäute (rissige Lippen, Mundtrockenheit)
  • Müdigkeit und Konzentrationsschwäche
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit
  • Verwirrtheit
  • Verstopfung
  • Neigung zu Harnwegsinfektionen
  • Erhöhung der Körpertemperatur

Ein unbehandelter Wassermangel führt zum Austrockenen des Körpers und kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden führen. Bereits nach 2 bis 4 Tagen können harnpflichtige Substanzen nicht mehr ausgeschieden werden und es kann zu Bluteindickung sowie Kreislauf- oder Nierenversagen kommen.

Im Alter stellen sich einige Besonderheiten bezüglich der Aufnahme von Flüssigkeit ein.
Der Bestandteil des Körperwassers beträgt bei Senioren nur noch 40-50 % des Körpergewichts. Außerdem kommt es häufig zu erhöhten Flüssigkeitsverlusten, die durch die verminderte Harn-Konzentrationsfähigkeit der Niere, das vermehrte Schwitzen bei hohen Temperaturen, starken Bewegungsdrang (z. B. bei Demenz) oder andere Krankheiten zu erklären sind.

Hinzu kommt oft eine geringe Aufnahme von Flüssigkeit, die sich auf ein geändertes Trinkverhalten im Alter zurückführen lässt.

Ursachen für eine zu geringe Trinkmenge können

  • Ein vermindertes Durstempfinden
  • Angst vor dem Toilettengang
  • Inkontinenz oder Prostatabeschwerden
  • Schluckstörungen
  • Vergesslichkeit
  • Erziehung: „Beim Essen wird nicht getrunken.“

sein.

Vor diesem Hintergrund ist es bei älteren Menschen besonders wichtig auf den individuellen Flüssigkeitsbedarf und eine entsprechende Zufuhr zu achten!

Flüssigkeitszufuhr
Senioren sollten als Richtwert mindestens 1,3 Liter, besser 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen. Das entspricht täglich etwa 6 Gläsern oder großen Tassen. Dabei ist darauf zu achten, dass Krankheiten, wie Fieber, Durchfall oder Erbrechen, starke Mobilität oder Unruhe (auch bei Bettlägerigen) sowie die Einnahme von Medikamenten den Bedarf erhöhen.

Auch feste Nahrung trägt zur Gesamtflüssigkeitszufuhr bei. Zum Beispiel können Eintöpfe und wasserhaltiges Gemüse und Obst die Flüssigkeitszufuhr stark erhöhen.

Geeignete Getränke
:

  • Trink -, Mineralwasser
  • Früchte-, Kräuter- oder Rotbuschtees (möglichst ungesüßt)
  • Saftschorlen (Verhältnis 1/4 Saft, 3/4 Wasser)

Ein vielfältiges Angebot an Getränken erleichtert das Trinken!